In die Grean gehen

Bullendorf: „In die Grean gehn“ ist ein alter Weinviertler Brauch, welcher in früheren Zeiten am Ostermontag von den Weinbauern mit ihren Erntehelfern und Freunden unternommen wurde.

Sie trafen sich zumeist unter freiem Himmel und unternahmen einen gemeinsamen Osterspaziergang in die Kellergassen, um den neuen Jahrgang zu verkosten. Heutzutage wird unter anderem auch der Frühling begrüßt, die frische Luft, das erste Grün sowie die ersten wärmenden Sonnenstrahlen genossen.

Der Brauch „In d ́Grean gehen“ lässt sich bis in die vorindustrielle Zeitzurückverfolgen, als die Weingartenarbeit sehr beschwerlich war. Nach der schweren und harten Winterarbeit luden die Weinbauern ihre Helfer zum Dank in die Kellergassen, um bei Wein, Brot und Geselchtem den Beginn der neuen Saison und das Ende der Fastenzeit zu feiern.


Während religiöse Aspekte, wie der österliche Emmausgang, nach wie vor eine wichtige Rolle spielen, treffen sich heute vorwiegend Verwandte und Freunde in der „Grean“, um beim gemütlichen Spaziergang und in geselliger Runde das Wiedererwachen der Natur zu feiern, die „heurigen“ Weine zu verkosten und sich in gemütlicher Runde auszutauschen.

Auch in Bullendorf gingen heuer wieder etliche Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger, nach dem Emmausgang am Kapperlberg, „in die Grean“. Zur Jause im Jagdhaus der Familie Kohzina und zur Verkostung der heurigen Weine von Topwinzer Adi Graf.